Bei der SpVgg Steele läuft es derzeit nicht gut. Zuletzt verbuchte die Mannschaft gegen Blau-Weiß Dingden ihre vierte Niederlage in Folge. Durch den Sieg des VfB Frohnhausen sind beide Klubs nun punktgleich, auch wenn Steele mit dem besseren Torverhältnis auf dem 16. Platz steht.
Die SGE Bedburg-Hau steht mit 33 Punkten derzeit auf dem letzten Nichtabstiegsplatz der Landesliga Niederrhein 2. Steele und Frohnhausen lauern mit 31 Zählern knapp dahinter. Aktuell würde der 16. Platz die Relegation bedeuten.
"Unser Ziel ist es immer noch, der Relegation aus dem Weg zu gehen. Wir müssen einfach mal wieder punkten", erklärt Steele-Coach Dirk Möllensiep. "Dass es eng ist, ist uns klar. Es wird am Ende wahrscheinlich um einen Punkt gehen."
Auf die Frage, wie schwierig es sei, die Abstiegsangst aus den Köpfen zu bekommen, antwortete Möllensiep: "Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Ich bin ja schon lange als Trainer dabei. Wir müssen auch nicht immer erzählen, dass sich die Generationen verändert haben. Aber ich glaube, dass sich viele Spieler keinen großen Kopf mehr darüber machen, weil sie diese Vereinsgebundenheit nicht mehr so haben, wie noch einige ältere Spieler."
Zwar gilt das nicht für jeden seiner Spieler, doch einige Akteure scheinen nicht ganz mit dem Herzen dabei zu sein. "Ich möchte gar nicht sagen, dass es im Gesamten so ist. Wahrscheinlich will auch keiner absteigen, aber einige Jungs machen es sich relativ einfach. 'Wenn wir absteigen, wechsel ich den Verein.'"
Möllensiep sieht dieses Problem nicht nur bei Steele, sondern auch bei anderen Mannschaften. "Diese Selbstreflexion von einigen Spielern, das betrifft viele Vereine, ist eine große Charakterfrage."
Diese Entwicklung der letzten Jahre sieht er als kritisch an: "Die Charaktere haben sich in den letzten Jahren extremst verändert. Für viele geht es nur noch darum, so hoch wie möglich zu spielen, um sich selbst darzustellen."
Gegen Biemenhorst war ein Spieler mit eklatanten Fehlern an beiden Toren direkt beteiligt. Mit diesem Spieler habe ich bezüglich der Zukunft gesprochen. Dann sagt er zu mir, 'Landesliga ja, aber beim Abstieg nicht.' Da frage ich mich, wie reflektierst du dich bitte?
Dirk Möllensiep
Teilweise ist der Coach geschockt von der Selbstreflexion seiner eigenen Spieler: "Gegen Biemenhorst war ein Spieler mit eklatanten Fehlern an beiden Toren direkt beteiligt. Mit diesem Spieler habe ich bezüglich der Zukunft gesprochen. Dann sagt er zu mir, 'Landesliga ja, aber beim Abstieg nicht.' Da frage ich mich, wie reflektierst du dich bitte?"
Mit diesen Spielern möchte Möllensiep nicht in die kommende Spielzeit gehen, egal ob in der Bezirksliga oder in der Landesliga. Für die nächste Saison hat Steele bereits 20 Zusagen von Kickern, die unabhängig von der Liga für Steele auflaufen werden.
Steele muss den Abstiegskampf annehmen
In der jetzigen Situation geht es für die SpVgg darum, den Abstiegskampf anzunehmen und seine Spielweise anzupassen: "Im Abstiegskampf geht es nicht darum, schönen Fußball zu spielen. Da muss man Ergebnisse liefern. Egal wie. Dann muss ich auch mal der Mannschaft, die technisch besser ist, den Spaß am Fußball nehmen."
Am Sonntag geht es Zuhause gegen Blau-Weiß Mintard. Dort wird sich zeigen, ob die Probleme mit der Einstellung einiger Akteure behoben wurden. Anstoß ist um 15 Uhr.